Ein Forscherteam des Weizmann Institute of Science unter der Leitung von Professor Yifat Merbl hat eine Studie durchgeführt, in der sie einen unerwarteten Mechanismus des Immunsystems entdeckten, der neue Lösungen für die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenz bieten könnte.
Die in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie ergab, dass bestimmte Peptide, die der Körper selbst beim Abbau von Proteinen erzeugt, eine starke antibakterielle Wirkung haben und als natürliche Antibiotika fungieren.
Zellen im menschlichen Körper eliminieren ständig beschädigte oder unnötige Proteine über das Proteasom, einen Molekülkomplex, der für deren Abbau und Recycling verantwortlich ist.
Die dabei entstehenden Fragmente, sogenannte Peptide, könnten vom Immunsystem zur Erkennung von Bedrohungen genutzt werden. Und was noch wichtiger ist: Den Erkenntnissen des Teams des Weizmann-Instituts zufolge sind einige dieser Peptide sogar in der Lage, Bakterien direkt abzutöten.
Die Experimente bestätigten die Wirksamkeit dieser Peptide in menschlichen Zellen und in Mausmodellen systemischer Infektionen.
Die Entdeckung könnte für Patienten mit geschwächtem Immunsystem, wie etwa Transplantationsempfänger oder Krebspatienten, von entscheidender Bedeutung sein. Und in einem Kontext, in dem Antibiotikaresistenzen eine globale Gesundheitskrise darstellen, könnte diese Studie den Grundstein für innovative Therapien legen, die von den natürlichen Mechanismen des Körpers inspiriert sind.