Eine neue Studie unter der Leitung von Professor Jodi Magness von der University of North Carolina in Chapel Hill, die in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde, befasst sich mit der Entdeckung einer monumentalen Synagoge in Huqoq in der Region Galiläa. Dies könnte die Annahme in Frage stellen, dass die Juden im Heiligen Land nach der Legalisierung des Christentums während des Römischen Reiches schwerer Unterdrückung ausgesetzt waren.
Aus der Radiokarbonanalyse der vor Ort gefundenen Überreste ging hervor, dass die Synagoge, in der beeindruckende Mosaike erhalten sind, im späten 4. oder frühen 5. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde.
Dies widerspricht der Theorie, dass im 2. und 3. Jahrhundert Synagogen im galiläischen Stil gebaut wurden. Laut Magness, dem Leiter der Ausgrabungen in Huqoq, lässt sich sagen: „Wenn diese Gebäude im 4. Jahrhundert errichtet wurden, befanden sie sich bereits in einem christlichen Umfeld. Dies widerlegt die Vorstellung, dass Juden schwer verfolgt wurden und keine monumentalen Synagogen errichten konnten.“
Der etwa drei Kilometer vom See Genezareth entfernte Standort Huqoq war bereits zuvor als möglicher Standort einer galiläischen Synagoge identifiziert worden, seine Datierung war jedoch unsicher.
Trotz der Erkenntnisse zum Baudatum konnten die Forscher nicht feststellen, wann und warum die Synagoge nicht mehr genutzt wurde.