Offiziellen Quellen zufolge hat die brasilianische Polizei einen 70-jährigen Mann verhaftet, weil er im Internet Artikel mit Nazisymbolen – darunter Flaggen, Zeitschriften, Münzen und Abzeichen – verkauft hatte.
Der Verdächtige, dessen Identität geheim gehalten wird, wurde in flagranti in seinem Haus im Stadtteil Botafogo von Rio de Janeiro festgenommen, teilte die Bundespolizei in einer Erklärung mit.
Dem Mann droht ein Prozess wegen „Verteidigung des Nationalsozialismus“, ein Verbrechen, das in Brasilien mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann.
Die Ermittlungen begannen, nachdem die Behörden durch eine Beschwerde einer Nichtregierungsorganisation auf die Existenz einer Website aufmerksam geworden waren, auf der Embleme, Ornamente, Flaggen und Uniformen mit Nazisymbolen verkauft wurden.
Auf Grundlage der Analyse digitaler Daten und im Rahmen anderer Ermittlungen gesammelter Beweise konnte die brasilianische Polizei den 70-jährigen Mann identifizieren, der festgenommen wurde und mutmaßlich für den Verkauf der Produkte verantwortlich ist.
Wie aus von der Zeitung veröffentlichten Bildern hervorgeht, hatte der Angeklagte in seiner Wohnung vom Dritten Reich angeeignete Flaggen und Münzen mit Hakenkreuz und Reichsadler sowie Broschüren zu diesem Thema angehäuft.
Die brasilianische Bundespolizei verwies in ihrer Erklärung darauf, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Januar 2022 eine Resolution verabschiedet habe, in der die Leugnung und Verfälschung des Holocaust verurteilt werde.
In dem Dokument äußerte die Organisation laut Bericht auch ihre Besorgnis „über die Zunahme dieser Art von Verhalten, die durch neue Medien wie soziale Netzwerke angeheizt wird“. EFE
