Die Bayerische Kriminalpolizei gab am Freitag bekannt, dass sie den Anschlag vom 5. September in München untersucht, bei dem ein 18-jähriger Österreicher das Feuer auf das israelische Generalkonsulat in der Stadt eröffnete und anschließend erschossen wurde.
„Bei dem Angriff auf das israelische Generalkonsulat am 5. September 2024 handelte es sich um einen Terrorakt“, erklärte das Bayerische Landeskriminalamt in einer Mitteilung zum Ergebnis der Ermittlungen, die auch in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft Süddeutschland durchgeführt wurden.
„Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Tat antiisraelisch motiviert war, islamistische Motive dürften hingegen eine untergeordnete Rolle gespielt haben“, hieß es von der Polizei über den Schützen in der israelischen Vertretung in München.
Der junge österreichische Schütze benutzte ein mit einem Bajonett ausgestattetes Schweizer Armeegewehr aus dem Jahr 1936, das er vor seinem Angriff von einer Privatperson gekauft hatte.
„Der Täter präsentierte das Bild einer unreifen Persönlichkeit in einer Phase der Unruhe und Instabilität“, so die Ermittler. Sie stellten fest, dass der junge Mann im Internet „antisemitische Kommentare“ als Reaktion auf Videos über den Nahen Osten verfasste, darunter auch solche über den israelischen Krieg und die palästinensische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen.
Was das Online-Leben des Täters betrifft, stellten die Ermittler fest, dass er sich an „Inhalten beteiligte, die die Diskriminierung von Muslimen kritisierten“.
Außerdem verwendete er beim Spielen eines Videospiels Symbole der Levant Liberation Agency, die seit dem Sturz des Diktators Bashar al-Assad Regierungsfunktionen in Syrien übernimmt.